In unserem Team

Gerald Woehl

  • geboren in eine Musikerfamilie in der 3. Generation mit 8 Geschwistern
  • Grundlagen zur Musik und zum Musikalischen – die Hausmusik – vermittelte sein Vater Waldemar Woehl
  • seine Ausbildung zum Orgelbauer begann er in Deutschland, wechselte nach Frankreich, zur „Manufacture lorraine des Grandes Orgues de“ in Boulay Haerpfer – Erman

Seine Lehrer waren:

  • Walter Haerpfer, der künstlerische Leiter der Manufacture lorraine des Grandes Orgues. Durch seine Tätigkeit als sein Assistent lernte er die französische, insbesondere die Pariser Orgel-Szene, die französische Kultur und das französische Leben kennen. Er hatte Gelegenheit, sich mit der Tradition des französischen Orgelbaus vertraut zu machen. Seine Aufgabengebiete in den Werkstätten waren – Entwurf und Konstruktion neuer Orgeln, die Harmonisation, die Intonation mit Walter Haerpfer
  • Georges Lhôte, freischaffender Facteur d´Orgues – der Austausch und das Erarbeiten von Konzepten, Konstruktion und dem Klang französisch symphonischer Orgeln
  • Zeichnen, Malerei und Bildhauerei bei Günter Späth, Ulm
  • Gesang bei Frau Grünewald in Marburg

Seit Ende der 1960er Jahre lebt Gerald Woehl in der Universitätsstadt Marburg an der Lahn, dort Gründung der Orgelbauwerkstatt

  • 1981 Anerkennung zum Restaurator für Musikinstrumente. Mitglied des VDR, Vereinigung der Restauratoren für Museen und Denkmalpflege, Fachgruppe Musikinstrumente
  • 1982 Einrichten einer separaten Restaurierungswerkstatt für Tasteninstrumente mit der Cembalo- und Klavierbauerin Monika May. Es werden Instrumente für Museen, private Sammlungen und Instrumente für die eigene Sammlung restauriert
  • 2004 Einrichten eines weiteren Ateliers im UNESCO Weltkulturerbe, Park Sanssouci in Potsdam

Für die eigene Arbeit war die Szene der 60er Jahre in Paris von Bedeutung, seine Instrumente hat sie maßgeblich beeinflusst. Die Persönlichkeit von Olivier Messiaen, der Austausch über die Klanglichkeit seiner Musik ist bis heute in den gebauten Instrumenten erkennbar.
Die formalen Gestaltungsideen hat Le Corbusier mit dem Projekt Eglise Sainte-Jeanne -d’Arc in Le Havre geprägt. Sein Proportionssystem mit dessen “Modulor“ ist eines der Gestaltungsmittel der gebauten Instrumente.
Marie-Claire Alain gab wichtige Einblicke bei der Betreuung von Konzerten und Aufnahmen des Orgel-Oeuvre ihres Bruders Jehan Alain, die durch die Freundschaft mit Helga Schauerte-Maubouet vertieft und zur Gesamteinspielung des Orgelwerkes von Jehan Alain in Viersen am Niederrhein führte.
Neue Orgelbauliche Ideen wurden mit Jean Guillou ausgetauscht…….

Den Instrumenten der Werkstatt Woehl liegt eine klare musikalische Richtung zugrunde, die jeweils eine eigene, spezielle Vorgehensweise erfordert. Einerseits sind es die französischen Erfahrungen mit besonderen musikalischen Persönlichkeiten, die das Großartige und symphonische in den Instrumenten verkörpern. Andererseits ist es die Musik Bachs, die seit der Kindheit im Elternhause gepflegt und im Bach-Jubiläums-Jahr 2000 zum Bau der großen Bach-Orgel in der Thomaskirche führte. Woehls musikalisches Interesse gilt der Musik Johann Sebastian Bachs, der deutschen und französischen Orgelromantik bis hin zur Neuen Musik und den dafür geeigneten Instrumenten. Konzerte und Einspielungen international renommierter Organisten auf den durch die Werkstatt Woehl gebauten Instrumenten belegen den weit gespannten musikalischen Bogen des Instrumentenbauers Gerald Woehl und das internationale Interesse, das seine Instrumente in der Orgelwelt auslösen.

Seit 2014 ist Sohn Claudius MayWoehl in der Orgelbauwerkstatt tätig. Er setzt eigene Akzente in Richtung “Neuer Musik“ beim Bau neuer Orgeln, in die die Erfahrungen der Werkstatt und der gebauten Instrumente einfließt. In den Konzepten und im Klanglichen gibt es positive Übereinstimmungen.

Aus dem Mitarbeiterkreis der Orgelbauwerkstatt Woehl sind Musiker, selbständige Orgel- und Instrumentenbauer, Orgelsachverständige, Restauratoren, Denkmalpfleger und Architekten hervorgegangen.

Woehl ist Sammler historischer Tasteninstrumente, historischer Orgeln, Tafelklaviere, Hammerflügel und Harmonien. Er besitzt eine umfangreiche Bibliothek über den Instrumentenbau allgemein und den Orgelbau. Noten und Originalausgaben stammen aus der Bibliothek seines Vaters Waldemar Woehl, die als Grundstock in die Sammlung eingegangen sind.

Das private Interesse gilt der Oper, insbesondere dem Opernschaffen Richard Wagners. Über seinen Beruf hinaus widmet er seine Aufmerksamkeit und dem Werdegang der Familie und Freunden.